Was machen die Schülerinnen und Schüler auf dem Bauernhof?

Personen füttern Ziegen auf einem Bauernhof, im Hintergrund ein Stall mit Kühen.

Einmal pro Woche tauschen zwei Klassen des ZBA Basel (Zentrum für Brückenangebote Basel) das Klassenzimmer gegen den Biohof Waldenstein. In selbstgewählten Projektgruppen tauchen sie tief in verschiedene Themenbereiche ein.

Verantwortung für Tiere übernehmen

Person streichelt eine schottische Hochlandkuh auf einer grünen Weide in einer Waldlandschaft. Die Person hält eine blaue Spule in der anderen Hand.

Von der Fütterung der Schafe und Ziegen bis zur Stallpflege – die Jugendlichen erleben den Umgang mit Tieren hautnah. Sie lernen, welche Bedürfnisse die Tiere haben, begleiten Lämmer bei ihren ersten Schritten und sehen, wie Kreisläufe in der Landwirtschaft funktionieren. Sie helfen aktiv mit, die Zäune neu aufzustellen und begleiten den Weidewechsel der Mutterkühe, indem sie die Tiere auf ihre neue Weide treiben. Zudem unterstützen sie bei der Schafschur und verarbeiten die gewonnene Wolle durch Färben und Filzen weiter – beispielsweise zu einer Lichterkette, die nun die Jurte beleuchtet.

Garten & Kochen – Vom Samen bis zum Teller

Eine Gruppe junger Menschen in einer Küche, die mit frischem Gemüse wie Kohl, Sellerie, Lauch und Kräutern in roten Schüsseln posieren. Sie stehen an einem rot-weiß gepunkteten Tisch mit weiteren Lebensmitteln wie Brot, Zwiebeln und Karotten.

Im eigenen Gemüsegarten bauen die Schülerinnen und Schüler Gemüse an, pflegen die Pflanzen und ernten, was sie selbst gesät haben. Auch die Äpfel werden im Herbst geerntet und zu leckerem Most verarbeitet. Das frisch geerntete Gemüse wird direkt auf dem Hof zu gemeinsamen Mahlzeiten verarbeitet – eine Erfahrung, die den Wert von Lebensmitteln greifbar macht.

Handwerk & Technik – Mit den eigenen Händen gestalten

Zwei Personen arbeiten im Freien an einem Holzprojekt. Sie verwenden Bohrmaschinen, um Holzbretter zu befestigen. Eine Holzhütte und Werkzeuge sind im Hintergrund sichtbar, sowie ein bewaldetes Gebiet.

Über sieben Monate hinweg haben die Jugendlichen mit viel Engagement den Boden für die Schuljurte aus Holz gebaut – eine komplexe Holzkonstruktion in einem 15-Eck, isoliert mit Steinwolle. Dieses anspruchsvolle Projekt erforderte präzises Arbeiten, Teamarbeit und Durchhaltevermögen. Vom Zuschneiden der Holzbalken bis zur letzten Verschraubung konnten sie wertvolle handwerkliche und technische Fähigkeiten erlernen und direkt anwenden.

Naturkosmetik & Heilkräuter -Vom Anbau bis zum Produkt

Zwei Personen beugen sich über einen Tisch mit verschiedenen Gläsern und Flaschen. Eine Person gießt eine gelbe Flüssigkeit aus einer Kanne in ein Glas. Im Hintergrund sind andere Personen in einem Raum mit festlicher Dekoration. Der Raum hat Steinwände und hölzerne Balken.

Aus Wurzeln und Kräutern aus dem Garten oder wild gesammelt, stellen die Jugendlichen Nasenbalsam, Beinwellsalbe, Ringelblumensalbe, Sticks gegen Insektenstiche etc. her. Exaktes Arbeiten, das Lesen und Verstehen eines Rezepts und Durchhaltewille sowie Planung sind erforderlich damit ein solches Produkt vom Anbau bis zur Verarbeitung gelingen kann.

Gruppe junger Menschen versammelt sich in einem Raum mit Holzbalkendecke. Einige von ihnen konzentrieren sich auf eine Maschine oder ein Gerät in der Mitte. Der Raum hat große Fenster im Hintergrund, und es sind Tische und Stühle vorhanden. Die Atmosphäre wirkt wie ein Workshop oder eine Gruppenarbeit.

Nachhaltigkeit erleben & Kreisläufe verstehen

Auf dem Biohof erfahren die Schülerinnen und Schüler, wie Natur und Mensch im Einklang zusammenarbeiten. Sie lernen, was nachhaltige Landwirtschaft bedeutet, wie Ressourcen sinnvoll genutzt werden und warum ihr eigenes Handeln einen Unterschied macht. Auch werden Ausflüge und Ausstellungen zu dem Thema besucht.

Für die grosszügige Unterstützung danken wir herzlich!

Vision

Das Schulprojekt auf dem Biohof Waldenstein ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern des ZBA Basel, wichtige praktische und soziale Kompetenzen zu erwerben. Durch die Arbeit mit Tieren, Pflanzen und Technik lernen sie Verantwortung zu übernehmen, selbstständig zu arbeiten und Zusammenhänge zu verstehen. In einem realen Umfeld statt im Klassenzimmer, sammeln sie Erfahrungen für ihren weiteren Bildungsweg. Dies gelingt, indem die Schülerinnen und Schüler viel ausprobieren können und sich dadurch selbstwirksam erleben. Ein Ziel des Projekts ist es, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler nach ihrer Zeit am ZBA eine Lehrstelle oder ein berufsbezogenes Praktikum finden. Der wöchentliche Praxistag auf dem Bauernhof soll sie dabei unterstützen, ihre eigenen Stärken und Interessen zu erkennen und herauszufinden, welche Tätigkeiten ihnen besonders liegen. Gleichzeitig erwerben sie wertvolle soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein und gewinnen ein erstes Gefühl für den Berufsalltag, was ihnen bei Schnuppertagen in den Betrieben mehr Sicherheit und Orientierung gibt. Darüber hinaus erleben sie den Wert von Gemeinschaft, Eigenverantwortung und Nachhaltigkeit – Werte, die nicht nur im Berufsleben, sondern auch im persönlichen Leben von grosser Bedeutung sind.

Verein Pontis

Der Verein Pontis stellt auf dem Biohof Waldenstein einen Lernort bereit, der es Jugendlichen ermöglichen soll, durch das Fördern von praktischen Kompetenzen einen gelungenen Übergang von der Schule in den Beruf zu schaffen. Der Verein Pontis wurde von den Betriebsleitenden des Hofs gegründet, um dieses Schulprojekt zu ermöglichen. Durch den Verein werden Spenden und Fördergelder verwaltet, sodass das Projekt nachhaltig und unabhängig bestehen kann.