Biohof Waldenstein

Menschen bei der Heuernte auf einem Hügel, blauer Himmel, vereinzelt Wolken, Wald im Hintergrund.

Unser Betrieb liegt in der Bergzone 2 und umfasst rund 20 Hektaren Grünland, von denen 80% extensiv bewirtschaftet werden. Die Mähwiesen haben einen späten Schnittzeitpunkt, damit Gräser, Kräuter und Wiesenblumen versamen können und die Flora vielfältig bleibt. Ein Grossteil dieser Wiesen mähen wir von Hand, da die Flächen für den Einsatz von Traktor und Mähwerk zu steil sind.

Vorteile der extensiven Bewirtschaftung:

  • Blühende Wiesen bieten Nahrung für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

  • Hohe Wiesen bieten Schutz für Tiere wie Feldhasen und Vögel.

  • Die Methode trägt aktiv zur Förderung der Artenvielfalt und zum Erhalt naturnaher Lebensräume bei.

Korb mit grünen und roten Äpfeln auf Gras

Hinzu kommen rund 130 Hochstamm-Obstbäume – hauptsächlich Äpfel, aber auch Birnen, Zwetschgen, Kirschen und Quitten. Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Gleichzeitig prägen diese Bäume das Landschaftsbild, bieten Schatten und fördern durch ihre Wurzeln die Wasserspeicherung im Boden.

Ein Teil der Ernte wird zu feinem Most verarbeitet. Ab Herbst wird dieser wieder ab Hof erhältlich sein.

Mutterkühe

Unsere Mutterkühe, der alten Rasse Grauvieh, sind leicht gebaut, trittsicher und widerstandsfähig – ideal für das steile Gelände rund um unseren Hof. Mit ihrem silbergrauen Fell, den dunklen Klauen und ihrer Ursprünglichkeit passen sie wunderbar zu unserer extensiven, naturnahen Bewirtschaftung. Unsere Kühe verbringen den Grossteil des Jahres auf der Weide, wo sie sich frei bewegen und aktiv zur Pflege unserer Flächen beitragen.

In der Mutterkuhhaltung bleibt das Kalb vom ersten Tag an bei der Mutter – bis zur Schlachtung nach etwa einem Jahr. Es wächst auf der Weide auf, zusammen mit anderen Jungtieren. Die enge Bindung zwischen Mutter und Kalb ist ein wichtiger Bestandteil der Haltung. So entwickelt sich das Kalb in einem natürlichen Umfeld.

Im Sommer bereichert uns zusätzlich eine Herde Schottische Hochlandrinder vom Erlenhof in Reinach BL.

Skudden - genügsam und wertvoll für die Landschaftspflege

Die Skudde ist eine alte, ursprüngliche Schafrasse aus dem Baltikum. Heute zählt sie zu den gefährdeten Nutztierrassen – ihr Erhalt wird unter anderem von ProSpecieRara unterstützt.

Die Skudden leisten einen wichtigen Beitrag zur Offenhaltung der Weiden. Aufgrund ihres geringen Körpergewichts verursachen sie kaum Trittschäden, auch in sensiblen Lagen. Sie sind äusserst genügsam, kommen mit kargem Futter gut zurecht und fressen auch holzige Pflanzen, Dornen oder unerwünschte Gehölze. Damit tragen sie zur Förderung einer vielfältigen Pflanzenstruktur auf Flächen bei, die maschinell schwer zu bewirtschaften sind.

Die Tiere sind wachsam und widerstandsfähig und gut an rauere Bedingungen angepasst, weshalb sie fast das ganze Jahr über draussen verbringen.

Kaschmirziegen – ursprünglich und vielseitig

Kaschmirziegen stammen ursprünglich aus dem Hochland Asiens und sind perfekt an karges, steiles Gelände angepasst – genau wie wir es hier im Solothurner Jura vorfinden. Sie helfen uns dabei, eine drohende Verbuschung der Flächen zu verhindern und leisten wertvolle Arbeit in der Landschaftspflege.

Neben ihrer Robustheit schätzen wir auch ihre feine Unterwolle: das kostbare Kaschmir. Dieses wird im Frühjahr sorgfältig ausgekämmt und verarbeitet. Besonders mögen wir ihre neugierige und verspielte Art, mit der sie immer wieder für lustige Momente auf dem Hof sorgen.